(Klassische Bildkomposition)

Wir alle kennen die Regeln der Bildkomposition, wie die Drittelregel, den Goldenen Schnitt, die Goldene Spirale. Wir benutzen Sie, um noch vor dem Drücken auf den Auslöser das Bild im Sucher der Kamera, oder auf dem Display des Smartphones, zu komponieren und zurecht zu rücken. Die Regeln helfen uns ausgewogene, spannungsreiche und dynamische Bilder zu machen.

Regeln überall

Viele Kameras bieten heute die Möglichkeit zumindest ein Gitter gemäß der Drittelregel in das Sucherbild oder Kamera-Display einzuspielen, um uns bei der Bildkomposition unter die Arme zu greifen. Das Gleiche gilt für Bildbearbeitungsprogramme, die verschiedene kompositorische Regeln als Überlagerung bereitstellen und das „richtige“ Beschneiden unterstützen.

Rasterüberlagerung der Drittelregel in Photoshop.

Regeln brechen erlaubt

Bekanntlich sind Regeln dazu da, um gebrochen zu werden. Das gilt auch für die klassischen Regeln der Bildkomposition. Denn sie sind nicht unumstößlich, sondern lediglich eine Empfehlung; selbst wenn sich die meisten von uns wahrscheinlich fast immer an sie halten.

Über die bekannten Regeln hinaus stellt der Fotograf James Allen Stewart anhand von Bildbeispielen zwei neue intuitive Regeln zur Bildkomposition vor:

• Gleichgewicht zwischen Hell und Dunkel (Balance between Light and Dark)
• (Aus-)Richtung (Direction/The Story)

Echt neu?

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die beiden Regeln wirklich so neu sind. Das Arbeiten mit den Antagonisten Hell Dunkel und mit der gezielt gesetzten Blickrichtung im Bild werden meines Erachtens von je her als bildgestalterische Elemente eingesetzt. Ich glaube eher, dass sich nicht alle (immer) dieser und noch weiterer Bildgestaltungselemente bewusst sind, um sie gezielt für die Komposition des Bildes einzusetzen.

Ob die Regeln von James Allen Stewart nun neu sind oder nicht, ist aber eigentlich auch egal. Denn eines schafft er auf jeden Fall, dass wir uns auch diese Regeln (wieder) ins Gedächtnis rufen.

Wie das mit der Bildkomposition funktioniert, welche Regeln es gibt und wie sie sinnvoll eingesetzt werden, lernen Sie mit Ihren Bildern unter anderem in unseren Coaching-Workshops.