(Der Lightroom Katalog ist eine Datenbank)
Wie ich zu Lightroom kam
Zu Adobe Lightroom bin ich gekommen wie die Jungfrau zum Kinde. In meiner Digital-Fotografie-Anfangszeit gab es noch kein Lightroom, aber es gab den RAW Shooter Premium von der dänischen Firma Pixmantec. Das Besondere an der dänischen Bildbearbeitung aus dem Jahr 2005 war unter anderem der Luminanzregler. Im Gegensatz zum Sättigungsregler vieler anderer Programme, arbeitete er selektiv: bereits gesättigte Farben wurden, wenn überhaupt, nur wenig beeinflusst, wenig gesättigte Farben hingegen wurden in ihrer Farbsättigung deutlich angehoben. Das ermöglichte ein Angleichen der Farbsättigung über das gesamte Farbspektrum der Aufnahme, ohne Gefahr zu laufen quietschbunte Bilder zu produzieren.
Pixmantec RAW Shooter
Darüber hinaus gab es mit Fill Light, Highlight Contrast und Shadow Contrast schon damals die Möglichkeit helle und dunkle Bildpartien selektiv zu beeinflussen. Die Techniken des RAW Shooter fand Adobe ebenfalls ganz toll, hat Pixmantec gekauft und die Pixmantec-Technologie in Lightroom 1.0 eingebaut. Bis heute findet man das RAW Shooter Vermächtnis, im Laufe der Jahre natürlich deutlich weiterentwickelt, in den Grundeinstellungen des Entwickeln-Moduls.

Das Vermächtnis des RAW Shooter: Links die Elemente zum Aufhellen dunkler Bereiche (Fill Light) und der selektiven Entwicklung von dunklen und hellen Aufnahme-Bereichen (Shadow contrast und Hightlight contrast), rechts der „legendäre“ Vibrance-Regler.
Lightroom 1.0
Aus dem Luminanzregler im RAW-Shooter wurde in Lightroom der Dynamikregler. Die Erben von Fill Light, Highlight Contrast und Shadow Contrast finden sich in der aktuellen Version von Lightroom in den vier „Licht“-Reglern wieder.

Aus alt wird neu. Die aktuellen Einstellmöglichkeiten für die verschiedenen Tonwertbereiche und der Dynamikregler (Vibrance im RAW Shooter) in Lightroom.
Für die Nutzer des RAW Shooter war der Umstieg auf Lightroom kostenlos und so wurde ich zum Lightroom-Anwender der ersten Stunde.
Lightroom-Katalog: Keine Liebe auf den ersten Blick
Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit habe ich Lightroom für die Bildbearbeitung schätzen gelernt, nicht zuletzt wegen der schon damals hervorragenden Ergebnisqualität. Ein häufiger Stein des Anstoßes war für mich am Anfang jedoch das katalogbasierende Konzept von Lightroom. Nicht nur einmal musste sich mein Rechner wüste Beschimpfungen gefallen lassen, wenn mal wieder mein persönliches Duell mit dem Katalog anstand, weil die Organisation der Aufnahmen so gar nicht zu meinem eingespielten Workflow passen wollte.
Hätte es 2007, dem Geburtsjahr von Lightroom, schon gute Workshops gegeben, die mir den Weg zum Katalog der Bildverwaltung mit Lightroom geebnet hätten, viel Arbeitszeit und der Gebrauch vieler Schimpfworte wäre mir erspart geblieben. Denn das Katalogkonzept hat Sinn und Verstand, und lässt man sich darauf ein kommt man recht schnell damit zurecht und lernt die vielen Vorzüge schätzen.
Was das Konzept des Lightroom-Katalogs ausmacht und welches die wesentlichen Vorzüge des Katalogs sind, folgt im zweiten Teil des Beitrags.